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Schlafstörungen

Power-Nap oder langes Mittagsschläfchen: Was ist besser?

Lara Krüger

Veröffentlicht von Lara Krüger am 09.05.2019

Viele stellen sich die Frage: Was ist besser? Ein Power-Nap oder doch ein langes Mittagsschläfchen? Die Antwort darauf findet Ihr hier.

Nach einem Nickerchen fühlt man sich energiegeladen und kann wieder voller Tatendrang seinen alltäglichen Aufgaben nachgehen. Doch spätestens in der Nacht bereut man diese Entscheidung möglicherweise, weil man unnötig wach liegt und nicht einschlafen kann.

Diese Thematik hat nun Professor Richard Wiseman von der University of Hertfordshire näher untersucht:

In seiner Studie befragten der Professor und sein Team 1000 Probanden, die ihm Auskunft über ihr Mittagsschlaf-Verhalten gaben. Er untersuchte die Probanden auf folgende Merkmale:

  • Wurde überhaupt ein Nickerchen gemacht?
  • Wie lange dauerte das Schläfchen?
  • Überstieg die Dauer 30 Minuten?

Der Power-Nap ist besser

Das Fazit der Studie war eindeutig:

Mittagsschlaf ist gesund und macht uns sogar glücklicher und konzentrierter.

Mittagsschlaf ist allerdings nicht gleich Mittagsschlaf. Das besondere am Ergebnis dieser Studie: der Mittagsschlaf unter 30 Minuten, also der so genannte Power-Nap, hatte einen erholsameren Effekt als die Nickerchen, die 30 Minuten überschritten. Womit das genau physiologisch zusammenhängt, ist noch nicht vollständig erforscht.

Bereits klar ist allerdings, dass zu viel Mittagsschlaf auch negative Auswirkungen auf unsere Schlafroutine haben kann. Das bekommen wir dann zu spüren, wenn wir nachts aufgrund des Mittagsschlafs nicht in den Schlaf finden.

Die Auswirkungen eines zu langen Mittagsschlafes können Ausmaße eines Jetlags annehmen. Dies gilt es zu vermeiden.

In einer weiteren Studie konnte belegt werden, dass ein Mittagsschlaf über 60 Minuten das Diabetes-Risiko um 45% steigert. Grund genug also, darauf zu achten, die Mittagsschlaf-Dauer bei 30 Minuten zu halten und einen “Power-Nap” nicht zu überschreiten.

Der Grund liegt in den Schlafphasen

Unser Schlafrhythmus lässt sich nicht nur in eine Schlafphase einteilen. Er befindet sich im stetigen Wechsel zwischen Traum- und Tiefschlafphase. Schlafforscher ziehen hier eine Verbindung zum Mittagsschlaf.

Bei einer Schlafdauer von über 40 Minuten werde die Tiefschlafphase eingeleitet. Um aus dieser ausgeruht wieder zu erwachen, müsse man den Idealzeitpunkt, kurz nach der Tiefschlafphase, abwarten.

Dieser ist meistens eine halbe Stunde nach Eintreten in die Tiefschlafphase, was ein Mittagsschläfchen wiederum auf die Dauer von über einer Stunde (90 Minuten) setzen würde. Danach wären wir zwar ausgeruht und könnten bestimmt wieder voll durchstarten, unsere Schlafroutine wäre jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit beeinträchtigt.

Fazit

Zusammenfassend kann man also sagen: Mittagsschlaf ist an sich gesund und gut für uns. Es kommt aber auf die Dauer an!

Der Erholungswert eines Mittagsschläfchens ist vom gesamten Schlafpensum abhängig. Hat man nachts beispielsweise weniger als sechs bis sieben Stunden geschlafen, kann Mittagsschlaf ideal sein, um das Schlafdefizit auszugleichen.

Überschreitet man wiederum dieses Maß, steigt die Wahrscheinlichkeit, die eigene Schlafroutine negativ zu beeinflussen.

Übrigens: Noch viel effizienter als der Power-Nap ist der sogenannte Coffee Nap.

Lara Krüger

Achtsamkeitsexpertin

Lara studiert Kommunikationswissenschaften und ist leidenschaftliche Langschläferin. In ihrer Freizeit macht sie Yoga, geht wandern oder angelt. Bei besserschlafen.de ist Lara Expertin für Achtsamkeit und die Arbeitswelt.

lara@besserschlafen.de