Der Schlafzyklus
Geht man von einer guten Nacht mit siebeneinhalb Stunden Schlaf aus, werden fünf Schlafzyklen durchlaufen. Ein Zyklus dauert circa 90 Minuten und besteht aus Non-REM-Schlaf und REM-Schlaf. In der ersten Nachthälfte überwiegt der Non-REM-Schlaf, in der zweiten Nachthälfte der REM-Schlaf.
Durch eine EEG-Untersuchung und anhand des Musters der Gehirnwellen können die verschiedenen Stadien unterschieden und in insgesamt vier Stadien eingeteilt werden. Früher erfolgte die Einteilung in insgesamt fünf verschiedene Stadien. Die neuste Klassifikation der American Academy of Sleep Medicine (AASM) hat mittlerweile zwei Stadien zusammengefasst und geht nun von drei Non-REM-Stadien und einer REM-Phase aus.
Die Schlafphasen und Schlafstadien
Die Einteilung des Schlafes erfolgt in Phasen und Stadien. Die Non-REM-Phase lässt sich in insgesamt drei Stadien einteilen (früher vier), die REM-Phase ist gleichzeitig das vierte Stadium.
Non-REM-Phase
Die Non-Rapid Eye Movement-Phase wird in die Stadien N1 bis N3 eingeteilt (früher I bis IV wobei III und IV jetzt im Stadium N3 zusammengefasst werden) und ist der Beginn eines jeden Schlafzyklus. Nacheinander werden vom Wachzustand ausgehend die Stadien N1, N2 bis N3 durchlaufen.
Die Frequenz (gemessen in Herz) der EEG-Wellen wird dabei kleiner, die Amplituden (gemessen in Mikrovolt) größer und das EEG insgesamt synchroner.
Nach dem Stadium N3 werden die Stadien rückwärts bis N1 durchlaufen, wonach dann die REM-Phase eintritt.
Mit zunehmendem Schlafstadium wird die Weckschwelle höher, heißt, es ist schwieriger die Person zu erwecken. Die Atem- und Herzfrequenz ist erniedrigt, der Blutdruck vermindert und die Körperkerntemperatur sinkt leicht ab.
Im normalen Wachzustand sieht man im EEG Beta-Wellen, bei geschlossenen Augen und entspanntem Zustand verändern sich diese zu Alpha-Wellen.
In dem Stadion der Einschlafphase zeigen sich neben Alpha-Wellen auch Theta-Wellen. Die Muskelspannung reduziert sich, es kann zu einzelnen Muskelzuckungen und kurzen Traumartigen Episoden kommen.
In diesem Stadium beginnt das echte Schlafen. Die Theta-Wellen im EEG bleiben bestehen, es zeigen sich allerdings noch Schlafspindeln (kurze spindelartige Veränderungen im EEG) und K-Komplexe (Zacken im EEG die wie ein K aussehen). Die Weckschwelle steigt.
Früher und an einigen Stellen immer noch, wurde dieses Stadium in Stadium III – Übergang in den Tiefschlaf und Stadium IV – Tiefschlaf getrennt. Mittlerweile spricht man von N3, dem Tiefschlafstadium. Das EEG zeigt hier überwiegend Delta-Wellen (>50%) und Theta-Wellen, vereinzelt tauchen Schlafspindeln auf. Die Muskelspannung ist hier maximal reduziert und die Weckschwelle sehr hoch. Es wird angenommen, dass der Tiefschlaf der Regeneration dient. Wird jemand aus einer Tiefschlafphase erweckt, ist derjenige meist sehr verschlafen und braucht einige Minuten, um wirklich wach zu werden.
REM-Phase
Der Rapid Eye Movement-Schlaf hat seinen Namen von den typischen schnellen Augenbewegungen, die während dieser Phase stattfinden.
Der Rapid Eye Movement-Schlaf hat seinen Namen von den typischen schnellen Augenbewegungen, die während dieser Phase stattfinden.
Der REM-Schlaf wird auch als paradoxer Schlaf bezeichnet, weil trotz hoher Weckschwelle und weiterhin anhaltender maximaler Muskelrelaxation das EEG eher dem eines Wachzustands ähnelt. Vor allem sind Beta-Wellen zu erkennen, vereinzelt Alpha-, Theta-, und Gamma-Wellen.
Die REM-Phase wird auch als Traumschlaf bezeichnet und soll der psychischen Verarbeitung dienen. Wer aus einer REM-Phase erweckt wird, kann sich sehr oft an seine Träume erinnern. Anders als in der Non-REM-Phase, werden vegetative Funktionen aktiviert. Atemfrequenz, Blutdruck und Herzfrequenz steigen, die Pupillen werden eng (Miosis) und es kann zur Penis- oder Klitoriserektion kommen.
Schlafphasen/Stadien einer Nacht
N1
Einschlafphase, Alpha- und Theta-Wellen, Muskelspannung reduziert sich, wenige Minuten.
N2
Leichter Schlaf, Theta-Wellen sowie K-Komplexe und Schlafspindeln, die Weckschwelle wird höher, einige Minuten.
N3
Tiefschlafstadium, überwiegend Delta-Wellen, einige Theta-Wellen und Schlafspindeln, hohe Weckschwelle, maximale Muskelrelaxation, circa 20 Minuten, nimmt im Verlauf der Nacht ab.
REM-Phase
Traumschlaf, Beta-Wellen, vereinzelt Alpha-, Theta-, und Gamma-Wellen, hohe Weckschwelle, maximale Muskelrelaxation, schnelle Augenbewegung, vegetative Funktionen werden aktiviert, 10 bis 30 Minuten, nimmt im Verlauf der Nacht zu.
Während eines Schlafzyklus kommen die Schlafphasen und Stadien in folgender Reihenfolge vor:
- N1: Einschlafphase, Alpha- und Theta-Wellen, Muskelspannung reduziert sich, wenige Minuten.
- N2: Leichter Schlaf, Theta-Wellen sowie K-Komplexe und Schlafspindeln, die Weckschwelle wird höher, einige Minuten.
- N3: Tiefschlafstadium, überwiegend Delta-Wellen, einige Theta-Wellen und Schlafspindeln, hohe Weckschwelle, maximale Muskelrelaxation, circa 20 Minuten, nimmt im Verlauf der Nacht ab.
- N2: Die Schlafstadien werden jetzt in umgekehrter Reihenfolge durchlaufen.
- N1: „“
- REM-Phase: Traumschlaf, Beta-Wellen, vereinzelt Alpha-, Theta-, und Gamma-Wellen, hohe Weckschwelle, maximale Muskelrelaxation, schnelle Augenbewegung, vegetative Funktionen werden aktiviert, 10 bis 30 Minuten, nimmt im Verlauf der Nacht zu.
Dieser Zyklus wiederholt sich je nach Dauer des Schlafes ungefähr fünf Mal pro Nacht (bei siebeneinhalb Stunden Schlaf ohne Unterbrechung).
Häufige Fragen zum Artikel
Es gibt die Non-REM-Phase und die REM-Phase. Die Non-REM-Phase wird in drei Stadien unterteilt (früher und in mancher Literatur immer noch in vier Stadien) N1, N2 und N3. N1 ist die Einschlafphase, N2 die Phase des leichten Schlafes und N3 die Tiefschlafphase. Die REM-Phase stellt alleine ein Stadium dar und bezeichnet den Traumschlaf.
Die Rapid Eye Movement-Phase bezeichnet den Traumschlaf. Während dieser Phase finden schnelle Augenbewegungen statt (daher der Name), man träumt intensiv, vegetative Funktionen wie Atemfrequenz, Herzschlag und Blutdruck steigen an und die Muskeln sind maximal entspannt.
Während eines Schlafzyklus werden die Stadien N1, N2 und N3 durchlaufen, danach in umgekehrter Reihenfolge N3, N2 und N1, woraufhin eine Phase REM-Schlaf folgt (N1-N2-N3-N2-N1-REM). Ein solcher Zyklus dauert 90 Minuten und wird ungefähr vier bis fünfmal pro Nacht durchlaufen. Die Stadien N1 und N2 dauern nur wenige Minuten. Das Stadium N3 circa 20 Minuten, wobei die Dauer im Laufe der Nacht zugunsten der REM-Phase abnimmt, welche 10 bis 30 Minuten dauert.
Während des N1 Stadium herrschen Alpha und Theta-Wellen im EEG vor. Im Stadium N2 sieht man vorwiegend Theta-Wellen, sowie K-Komlexe und Schlafspindeln. Im Tiefschlafstadium N3 sind überwiegend Delta-Wellen und vereinzelt Theta Wellen und Schlafspindenl zu erkennen. Während der REM-Phase zeigt das EEG Beta-Wellen (Wachzustand), wie auch vereinzelt Alpha-, Theta-, und Gamma-Wellen.
Die REM-Phase wird auch Traumschlafphase genannt und soll der psychischen Verarbeitung dienen. Wird man aus solch einer Phase erweckt, hat man oft gerade geträumt und kann sich noch an den Traum erinnern. Allerdings träumen wir auch während der anderen Phasen, nur nicht ganz so intensiv.