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Schlafstörungen

Somniloquie: Sprechen im Schlaf

Somniloquie, aus dem lat.: Somnus = Schlaf, Colloquium = Gespräch
Pari Sepehrband

Veröffentlicht von Pari Sepehrband am 28.08.2019

Während der Schlafenszeit ist Ruhe wichtig. Doch bei so manch einem hört der Redefluss auch im Schlaf nicht auf. Etwa 20 Prozent der Bevölkerung sprechen im Schlaf. Was die Ursachen sind und was Betroffene dagegen tun können, erfahrt ihr hier.

Somniloquie

Der lateinische Fachausdruck Somniloquie steht für das Sprechen während des Schlafes. Somniloquie zählt zu den sogenannten Parasomnien (aus dem gr., Schlafstörungen). Das Sprechen im Schlaf passiert auf unbewusster Ebene. Wer während des Schlafs spricht, kann sich in den meisten Fällen nicht mehr daran erinnern.

Schlafgespräche können ganze Sätze, zusammenhangslose Wortfetzen, Gemurmel, Stöhnen oder Schreie sein. Das Gesagte kann sich dabei auf Erfahrungen und Erlebnisse aus der Vergangenheit beziehen. Oft ergibt der Inhalt des Gesagten jedoch keinen eindeutigen Sinnzusammenhang und kann so nur schwer zugeordnet werden.

Werden Betroffene mit ihrer Somniloquie konfrontiert, kann das bei ihnen Gefühle von Scham und Verlegenheit auslösen. Auch die Schlafruhe ihrer Schlafpartner oder derer, die den Geräuschen ausgesetzt sind, kann gestört werden.

Obwohl die Gespräche die Schlafqualität beeinträchtigen und zu Schlafunterbrechungen führen können, stellen sie für die allgemeine Gesundheit der Betroffenen keine Gefahr dar.

Schlafgespräche können in jeder Schlafphase auftreten. Dabei wird das Gesagte mit fortschreitendem Schlafprozess immer unverständlicher. Während der Ein – und Leichtschlafphase (Non-REM-Phase) bilden Betroffene weitgehend ganze Sätze. Wohingegen sich das Gesagte in der Tiefschlafphase (Non-REM-Phase) und in der Traumphase (REM-Phase) meist auf ein Murmeln oder einzelne Wortfetzen beschränkt.

Ursachen für Somniloquie

Zu den Ursachen, beziehungsweise begünstigenden Faktoren, für Somniloquie zählen:

In vielen Fällen tritt Somniloquie zusammen mit anderen Schlafstörungen auf. Dazu können Alpträume, Schlafapnoe, Nachtschrecken oder auch die REM-Schlaf-Verhaltensstörung gehören.

Dauer und Schweregrad

Der Schweregrad der Schlafstörung hängt von der Häufigkeit ihres Auftretens ab. Der Schweregrad wird in „mild“, „moderat“ und „schwer“ eingeteilt.

Mild: Die Schlafgespräche treten nicht in wöchentlichen Abständen auf.

Moderat: Die Schlafgespräche treten nicht jede Nacht, aber mehr als ein mal pro Woche auf. Die Schlafgespräche können die Schlafruhe der Schlafpartner leicht stören.

Schwer: Die Schlafgespräche treten jede Nacht auf und stören den Schlaf der Schlafpartner erheblich.

Somniloquie wird als eine harmlose Schlafstörung eingestuft. In den meisten Fällen verschwinden die Schlafgespräche wieder von alleine. Halten die Schlafgespräche jedoch ein Jahr oder länger an, spricht man von einer chronischen Somniloquie. Dies kann für Betroffene und ihre Partner eine Belastung darstellen. Dauerhafte Schlafunterbrechungen und eine generelle Schlafunruhe können das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität negativ beeinflussen. In solchen Fällen kann eine ärztliche Behandlung hilfreich sein.

Behandlung

Somniloquie tritt oft in Zusammenhang mit anderen Schlafstörungen auf. Oft wird sie gar von diesen begünstigt. Eine Behandlung dieser Schlafstörungen kann demnach zu einem Abklingen der Schlafgespräche führen. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit für Somniloquie bei Menschen mit Depression oder einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) höher. In diesen Fällen ist die Konsultierung eines Psychotherapeuten ratsam.

Hier findest du ein paar Anlaufstellen:

Um die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Schlafgesprächen zu minimieren, sind regelmäßige Schlafenszeiten, eine passende Schlafhygiene und Entspannungs - und Meditationsübungen wichtig. Außerdem ist die Vermeidung von Alkohol und schweren Mahlzeiten am Abend sinnvoll. Den Schlafpartnern raten Schlafexperten zu getrennten Schlafplätzen, Ohrstöpseln oder der Verwendung von Akustik („Weißes Rauschen“).

Wir wünschen ruhige Nächte!

Häufige Fragen zum Artikel

Quellenverzeichnis

Pari Sepehrband

Als Schauspielerin spielte Pari auf der Bühne und schrieb ihre eigenen Theatertexte. Nach ihrer Schauspielausbildung begann sie das Studium der Publizistik und Theaterwissenschaft. Mittelpunkt ihrer Arbeit ist ein ganzheitliches Verständnis über Gesundheit als Beziehung zwischen Geist und Körper.

pari@besserschlafen.de