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Lifestyle & Schlaf

Mehr Schlaf, mehr Geld: Warum Arbeitgeber Schlaf belohnen

Schlaf spielt eine immer größere Rolle in Unternehmen
Melina Schulz

Veröffentlicht von Melina Schulz am 25.04.2019

Im Schlaf Geld verdienen? Einige Arbeitgeber in den USA und Japan nehmen es wörtlich und zahlen ihren Mitarbeitern Prämien, wenn sie länger schlafen. Was nach einer utopischen Idee klingt, ist für wenige Arbeitnehmer bereits Realität. Wir haben die wichtigsten Fragen für euch aufbereitet.

Warum länger schlafen?

Viele Menschen nehmen sich immer weniger Zeit, um ihrem Körper ausreichend Ruhe zu gönnen. Nach viel zu kurzen Nächten bleibt es dann oft nicht nur bei einer Tasse Kaffee am Morgen, um den Tag zu überstehen. Schlaf ist einer der wichtigsten Energielieferanten des menschlichen Körpers. Für das allgemeine Wohlbefinden, aber auch für die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz ist ausreichender Schlaf notwendig.

Gerade wenn die Arbeit bis spät in die Nacht dauert, bleibt nicht genug Zeit um verbrauchte Energiereserven aufzutanken. Müdigkeit und Konzentrationsschwächen bestimmen den nächsten Tag. Es kommt zu Ablenkungen, Fehler schleichen sich ein und die Produktivität der Arbeit sinkt. Dies wirkt sich auf lange Sicht auch auf den Gewinn des gesamten Unternehmens aus.

Wer zahlt für mehr Schlaf?

Immer mehr Arbeitgeber schaffen Anreize für längeren Schlaf – so zum Beispiel durch Prämien. Die japanische Agentur Crazy Inc. verfolgt diese Strategie, damit Angestellte weniger erschöpft zur Arbeit kommen. Da sich japanische Berufstätige in den letzten Jahrzehnten immer wieder wortwörtlich „tot gearbeitet“ haben (jap. Karōshi), sollen Mitarbeiter nun dazu animiert werden, der Nachtruhe mehr Zeit zu widmen.

Sechs bis acht Stunden Schlaf brauchen die meisten Menschen, um am nächsten Morgen wirklich ausgeruht zu sein.

Die Mitarbeiter von Crazy Inc. müssen an mindestens fünf Tagen in der Woche sechs Stunden pro Nacht schlafen, um die Prämie zu erhalten. Ähnlich macht es die US-amerikanische Firma Atena, die ihren Mitarbeitern Boni zahlt, wenn sie über längere Zeit hinweg mindestens sieben Stunden pro Nacht schlafen.

Wie wird die Schlafdauer gemessen?

Da die Zahl an verschlafenen Stunden leicht verfälscht werden kann, könnte der Einsatz von Smartwatches und Fitnessarmbändern in Zukunft eventuell unverzichtbar sein. Den Arbeitgebern werden dann persönliche Daten der Mitarbeiter direkt übermittelt, um überprüfen zu können, ob ihre Vorgaben eingehalten wurden.

Was spricht gegen die Kontrolle des Schlafverhaltens?

Sollten Smartwatches und Fitnessarmbänder zum Einsatz kommen, könnte dies einen nicht unerheblichen Eingriff in die Privatsphäre der Angestellten bedeuten. Die Trennung von Berufs- und Privatleben wäre eventuell nicht mehr gewährleistet. Solange die Maßnahme jedoch freiwillig ist und Informationen vertraulich behandelt werden, gelten diese Einwände nur bedingt.

Ob bezahlt oder nicht – guter, ausreichender Schlaf sorgt für eine höhere Lebensqualität und mehr Belastbarkeit. Es kann sich also nur lohnen, in Zukunft mehr Zeit zum Schlafen einzuplanen.

Häufige Fragen zum Artikel

Melina Schulz

Philosophiestudentin und Schlafexpertin

Melina studiert Philosophie und Sozialwissenschaften. Sie interessiert sich für gesellschaftliche Prozesse und erforscht gerne die Hintergründe aktueller Ereignisse. Für besserschlafen.de recherchiert sie zu Lifestyle-Themen und hat dabei immer das große Ganze im Blick.

melina@besserschlafen.de