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Nachts Heizung an oder doch lieber Fenster auf?

Hochdrehen oder doch lieber aus? Unknown
Lara Krüger

Veröffentlicht von Lara Krüger am 08.05.2019

Wenn der Winter naht, beginnen auch die alljährlichen Dramen in deutschen Schlafzimmern. Gemeint ist keine neue RTL-Doku, sondern die eiskalte, oder besser gesagt warme Realität. Warm- und Kaltschläfer fangen wieder an zu diskutieren: Heizung hochdrehen oder doch lieber aus? Fenster zu oder auf? Dieses Problem kennen sicher viele und daher haben wir uns für euch mal etwas näher mit diesem Thema auseinandergesetzt.

Die richtige Temperatur im Schlafzimmer

Ja, es gibt sie: Die eine Idealtemperatur, nach der wir uns alle richten können und vor allem, die für unseren Körper gesund sein soll. Diese beträgt in etwa 16 bis 18 Grad. Hierbei soll der menschliche Körper am besten schlafen können. Dennoch kann man uns nicht alle in einen Sack stecken und behaupten, dass dies der einzig richtige Weg sei.

Schlafforscher sind sich einig, wenn man am nächsten Morgen mit seiner Schlafgewohnheit energetisch und ausgeschlafen in den Tag starten kann, dann macht man für sich auch alles richtig. Dennoch gibt es ein paar interessante Eigenschaften unseres Körpers, die mit der Heizungsluft zusammenhängen.

Sauerstoff und seine Rolle für den Schlaf

Dass wir Menschen nachts dazu neigen, die Heizung eher runter- als hochzudrehen, wird oftmals auf einen Sauerstoffmangel geschoben. Fakt ist: Die Heizung kann tatsächlich Auswirkungen auf unseren Schlaf haben. Der Mensch verbraucht ungefähr, je nach körperlicher Betätigung, zehn bis 50 Liter Sauerstoff in der Stunde.

Gehen wir einmal von dem einfachen Beispiel aus: 25 Liter x 7 Stunden Schlaf. Macht einen Verbrauch von 175 Liter Sauerstoff in der Nacht. Ein zwanzig Quadratmeter großes Zimmer enthält in etwa eine Sauerstoffmenge von 10.000 Litern. Demnach ist es eher unwahrscheinlich, durch eine hochgedrehte Heizung oder durch ein geschlossenes Fenster, einen Sauerstoffmangel aufzuweisen.

Ein Grund, weshalb manche Menschen am nächsten Morgen jedoch Kopfschmerzen verspüren, kann tatsächlich mit einer laufenden Heizung zusammenhängen. Und zwar mit einem dadurch verursachten Flüssigkeitsmangel. Insbesondere in den kalten Wintermonaten mutieren wir gerne zur Couch-Potatoes und lassen oft die wichtigste Essenz in unserem Leben zu kurz kommen: Das Wasser!

Da wir in der Nacht in etwa 0,5-0,75 Liter Flüssigkeit verlieren und diese Angabe bei geheizten Räumen noch weiter in die Höhe steigt, entzieht der Körper bei einem Flüssigkeitsmangel unserem Blut das Wasser. Dies hat zur Folge, dass unser Blut dickflüssiger wird und langsamer fließt. Dieses führt zu einer gehemmten Sauerstoffversorgung unserer Gehirnzellen, wodurch wiederum ein allgemeines Unwohlsein und Kopfschmerzen entstehen können.

Die richtige Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer

Ein wichtiger Faktor ist außerdem die Luftfeuchtigkeit. Eine Luftfeuchtigkeit von unter 50% führt dazu, dass unsere Schleimhäute austrocknen können. Insbesondere wenn wir im Winter die Heizung anstellen kennen bestimmt einige das Problem: Eine laufenden Nase. Dies hat etwas mit der Temperatur der Luft zu tun. Kalte Luft trägt mehr Feuchtigkeit als warme und deshalb leitet unser Körper bei trockener Heizungsluft auch die nervige laufende Nase ein, um uns vor der Trockenheit zu schützen.

Der laufende Wechsel im Winter, zwischen draußen und drinnen, ist daher für uns eine Belastung. Sobald dieser Wechsel zu extrem wird, kann es passieren, dass unsere Nase nicht mehr gegen die Trockenheit ankommt und folglich unsere Schleimhäute austrocknen. Diesen Zustand gilt es zu vermeiden, da nun Viren und andere Krankheitserreger Optimalbedingungen vorfinden, um uns zu befallen und Krankheiten auszulösen.

Tipps für das richtige Schlafzimmerklima

Ein Luftbefeuchter könnte eine gute Investition sein. Diesen gibt es bereits für kleines Geld zu kaufen. Oder man greift ganz einfach auf die komplett kostenfreie Variante zurück und wendet Omas Geheimtipps an: Zwei mit Wasser befüllte Tupperdosen auf die Heizung stellen oder die Heizkörper mit einem feuchten Tuch umwickeln. Diese Tricks können dann im Winter, gemeinsam mit der Heizung, für eine ideale Luftfeuchtigkeit in den Räumlichkeiten sorgen.

Um das Heizen dann auch noch so effizient wie möglich zu betreiben, sollte man sich angewöhnen die Heizung so einzustellen, dass mindestens immer die empfohlene Raumtemperatur von 16-18 Grad Celsius erreicht wird. Dies ist natürlich von der gegebenen Außentemperatur abhängig. Im Sommer ist es demnach sinnvoll, mit geöffnetem Fenster zu schlafen. Unnötige Heizeskapaden sollten dagegen vermieden werden, da diese nur unnötig das Portemonnaie belasten.

Außerdem sollte man darauf achten, tagsüber genug Flüssigkeit zu sich zu nehmen, da uns dies vor unangenehmen Kopfschmerzen am nächsten Morgen bewahren kann. Eine Mindestmenge von zweieinhalb Litern pro Tag ist hier erstrebenswert.

Ein weiterer Tipp für den richtigen Umgang mit der Heizung ist das zehnminütige Stoßlüften vor dem Schlafengehen, wodurch einem Sauerstoff- oder Luftfeuchtigkeitsmangel am effizientesten vorgebeugt werden kann. Mit diesen Tipps ist man perfekt für die kalten Wintermonate und insbesondere für den Umgang mit der Heizung vorbereitet.

Wir hoffen, der kleine Einblick in ein kaltes oder warmes Schlafzimmer konnte euch weiterhelfen und lässt die Kalt- und Warmschläfer unter euch wieder etwas näher zusammenrücken.

Häufige Fragen zum Artikel

Lara Krüger

Achtsamkeitsexpertin

Lara studiert Kommunikationswissenschaften und ist leidenschaftliche Langschläferin. In ihrer Freizeit macht sie Yoga, geht wandern oder angelt. Bei besserschlafen.de ist Lara Expertin für Achtsamkeit und die Arbeitswelt.

lara@besserschlafen.de