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Schlafstörungen

Weltrekorde im Wachbleiben und Schlafen

Ole Sailer

Veröffentlicht von Ole Sailer am 09.05.2019

Schlaf ist wichtig für uns Menschen. Doch gelungene Rekordversuche haben gezeigt, dass wir auch lange Zeit, ohne zu ruhen, auskommen können. Zu viel Schlaf ist auch nicht gut. Brauchen wir ihn, um zu überleben?

Jeder Tag ist ein kleines Leben, jedes Einschlafen ein kleiner Tod

Jeder Tag ist ein kleines Leben – jedes Erwachen und Aufstehen eine kleine Geburt, jeder frische Morgen eine kleine Jugend, und jedes zu Bett gehen und Einschlafen ein kleiner Tod.“

Das schrieb der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer, der sich selbst als Schüler und Vollender des berühmten Immanuel Kants sah. Wie lange kann ein Mensch wach bleiben? Wie lange kann er schlafen? Gibt es eine empfohlene Schlafdauer und kann extremer Schlafentzug tödlich sein? Und wie sieht es bei Tieren aus?

Rekorde im Wachbleiben

Tony Wright aus Großbritannien hat Schopenhauer wohl unbewusst beim Wort genommen: Elf Tage sind ein kleines Leben. „Es war, als ob sich durch den Schlafentzug eine Tür in meinem Kopf einen Spalt breit geöffnet hätte, von deren Existenz ich zuvor noch nie etwas bemerkt hatte“, sagte er Spiegel Online.

Nach vier Tagen und vier Nächten ohne Schlaf fiel Wright in einen Rauschzustand und war angeblich doch hochkonzentriert. Seiner fremden, aber angenehmen Empfindung nach wog seine linke Gehirnhälfte schwerer, die rechte leichter als sonst.

266 Stunden wach

Resultat des Rekordversuchs im Mai 2007: Wright ist elf Tage und Nächte wach gewesen – insgesamt 266 Stunden. Um beschäftigt und unter Menschen zu sein, verbrachte er die Zeit in einer ihm vertrauten Bar im britischen Küstenort Penzance. Duschen durfte er alle zwei Tage bei einem Kumpel gegenüber.

Der Brite ist arbeitslos und wollte mit dem Selbstversuch eigentlich auf seine ganz persönliche Theorie aufmerksam machen, die er in einem Buch aufgeschrieben hat.

Der menschliche Körper bei Schlafentzug

Was passiert im menschlichen Körper, wenn er keine Erholung, keinen Schlaf bekommt? Bereits nach 24 Stunden im Wachzustand ist die Produktion des Stresshormons Cortisol erhöht.

Der Schlaf-Wach-Rhythmus ist nun schon ordentlich durcheinander. Das Gehirn benötigt nun etwas zur Aufheiterung und stößt als „Hilferuf“ das Glückshormon Dopamin aus. Das macht wach.

Nun wird der Körper mit einem Mix aus Botenstoffen durchströmt, welcher ihm in dieser Konstellation nicht guttut. Verwirrtheit, Konzentrationsschwierigkeiten und Halluzinationen sind die Konsequenzen. In diesem Zustand sollte man wichtige Entscheidungen vermeiden und sich besonders nicht an das Steuer eines Autos setzen beispielsweise.

Rekordversuche zu gefährlich für Guinnessbuch der Rekorde

Je länger man wach ist, desto schlimmer wird es. Sogar die Rekordbuchhalter von „Guinness World Records“ haben derartige Experimente, welche die Gesundheit gefährden, von ihrer Bewertung ausgeschlossen.

Im Jahr 1964 ist der damals 17 Jahre alte Amerikaner Randy Gardner für ein wissenschaftliches Experiment nur zwei Stunden kürzer ohne Schlaf gewesen als Wright – 264 Stunden. Laut dem verantwortlichen Forscher immer noch leistungsfähig am Flippertisch. Doch ein Mediziner stellte bei Gardner sehr wohl Beeinträchtigungen seiner Aufmerksamkeit fest – und sogar Stimmungsschwankungen und Paranoia.

Wrights Theorie von Rohkost, Gehirnhälften und Schlaf

Kein Wunder also, dass auch Tony Wright sich nach vier durchwachten Tagen in einem nie zuvor erlebten Delirium befand. Warum er doch meinte, konzentriert zu sein, und die linke Gehirnhälfte als schwerer empfand, die rechte als leichter, das erklärt Wright mit seiner Theorie.

Wegen einer Rohkost-Diät seien seine beiden Gehirnhälften loser vernetzt und könnten sich getrennt voneinander erholen. Er brauche nachts nur höchstens sechs Stunden Schlaf, sei trotzdem athletisch und selten krank. Eine ganz eigene Theorie.

Waldgiraffen: Wenige Minuten Schlaf am Tag

Bestimmte Tiere sind den Menschen im Wachbleiben deutlich überlegen. So kommen etwa Okapis, eine Waldgiraffenart aus dem kongolesischen Regenwald, mit nur fünf Minuten Schlaf pro Tag aus (Quelle: tierechenwelt.de). Sie fallen zwar bis zu zehnmal in eine Tiefschlafphase, doch immer nur für etwa 30 Sekunden. Okapis dösen jedoch nachts etwa sechs Stunden auf ihrem Nachtlager.

Okapi – was ist das eigentlich? Die Waldgiraffen sind deutlich kleiner als die uns bekannten Giraffen. Diese schlafen übrigens ganze ein bis zwei Stunden am Tag.

Auf ihrem dunkelbraunen Körper haben Okapis einen langen Hals, mit welchem sie aber nicht den Boden erreichen. Um Pilze oder Früchte auf dem Boden zu erreichen, müssen sie ihre schwarz-weiß gestreiften Vorderbeine spreizen. Sie fressen fast den ganzen Tag Blätter, für Mineralien und Salze auch mal Lehm. Alles roh, Tony Wright würde sich bestätigt fühlen.

Wespen schlafen kurz und in Schichten

Die Wespe ist ein Kurzschläfer, der uns in Deutschland deutlich vertrauter ist als die kongolesische Waldgiraffe. Bei Kaffee und Kuchen auf dem Balkon wüsnchen sich so einige, dass die oft lästigen Insekten ihre „Schlafprobleme“ endlich in den Griff bekämen und einen Mittagsschlaf einlägen.

Die gelb-schwarz gestreiften Wespen – zur Verteidigung stechen sie und überleben das auch noch – ruhen lediglich zwei bis drei Stunden am Tag. Und zwar in Schichten: Die Bewohner eines Wespennestes teilen sich die Schlafzeiten geschickt auf, sodass immer welche das Nest bewachen oder sich um die jungen Larven kümmern. Frei nach dem Philosophen Schopenhauer: „Jedes Erwachen eine kleine Geburt!“

Nur etwas länger als Wespen schlafen Pferde – drei von vierundzwanzig Stunden. Ob Fische und Amphibien wirklich schlafen oder sich nur zwischendurch ausruhen, ist wissenschaftlich noch nicht vollkommen geklärt.

Therapie: Wachbleiben gegen Depressionen

Auch „jedes Aufstehen“ ist laut Schopenhauers Worten eine kleine Geburt. Womit wir wieder beim Menschen wären. Schlafentzug wird zur Folter eingesetzt. Aber: Depressionen werden in der Psychiatrie unter anderem mit Schlafentzug therapiert.

Was sich erstmal abwegig anhört, hat schon zu guten Ergebnissen geführt. Schlafentzugsbehandlung oder Wachtherapie wird heute in psychiatrischen Kliniken folgendermaßen eingesetzt: Die Patienten bleiben eine ganze Nacht und den kompletten nächsten Tag lang wach, bevor sie zur gewohnten Schlafenszeit ins Bett gehen. Da das nicht einfach ist, gibt es nachts Aktivitäten wie Spiele oder Spaziergänge.

Wachtherapie wirksam?

Studien belegen, dass diese Methode bei bis zu sieben von zehn Patienten mit typischen Depressionen wirksam ist (Quelle: depressionen-depressionen.net). Und das, obwohl die Betroffenen durch ihre häufigen, krankheitsbedingten Schlafstörungen zuvor antriebsarm und in schlechter Stimmung gewesen sind. Wenigstens liegen sie nicht die ganze Nacht wach im Bett und grübeln.

Wenn wirksam, wieso?

Die genauen Gründe für die Wirksamkeit der Schlafentzugs- oder Wachtherapie bei depressiven Menschen liegen in den menschlichen Schlafzyklen. Der gesunde Schlaf wird nach dem Einschlafen immer tiefer. Mehrere Stadien werden durchlaufen – der Letzte ist der Tiefschlaf.

Relevant für die Wirksamkeit ist die REM- oder Traumphase, in welcher sich die Augen des Schlafenden schnell bewegen (Rapid Eye Movement, REM). Denn er durchlebt zumeist aufregende Träume.

Vier- bis sechsmal pro Nacht fallen wir normalerweise in diese Phase und bewegen unsere Augen rapide. Hat man Depressionen, sind die REM-Phasen jedoch gestört: Einige Depressive fallen früher in dieses Stadium, bei anderen konzentriert sich das Träumen auf die erste Nachthälfte. Dadurch sind die Tiefschlafphasen kürzer, es kommt häufig zu nächtlichem Erwachen. Es wird angenommen, dass Schlafzyklen am Morgen Depressionen verschlimmern.

Durch die Schlafentzugsbehandlung werden in der Klinik die Zyklen durchbrochen und somit der Schlaf besser reguliert (genaue Erklärung auf depressionen-depressionen.net). Deswegen ist diese Behandlungsmethode hilfreich. Depressive Menschen können sich dann bestenfalls bald nach dem Aufwachen fühlen wie nach einer „neuen Geburt“ und nach der schweren Phase wieder „aufstehen“.

Empfehlung: Wie lange sollen wir (nicht) schlafen?

Diese Behandlung wird natürlich nur unter strenger ärztlicher und therapeutischer Kontrolle durchgeführt. Ihre erwiesene Wirksamkeit bedeutet keineswegs, dass Schlafentzug dem Menschen guttut.

Was empfehlen eigentlich Experten? Wie lange sollten wir abhängig von unserem Alter nachts schlafen, um am nächsten, „frischen Morgen eine kleine Jugend“ (Schopenhauer) zu erleben? Zu viel Schlaf ist nämlich auch nicht gesund.

Das Schlafjournal der Schlafstiftung

Die US-amerikanische „National Health Foundation“ hat laut ihrer Webseite eine ganz spezielle Vision: „Alle Menschen, egal wer sie sind oder wo sie leben, sollen das höchste Level an Gesundheit erreichen.“

Wichtig für die Gesundheit ist natürlich auch die Nachtruhe – und deshalb hat das Institut aus dem kalifornischen Los Angeles im „Sleep Journal“ (sleephealthjournal.org) von Anfang 2016 hierfür neue Richtlinien herausgegeben.

Das Journal wird von der „National Sleep Foundation“ herausgegeben, welche sich zum Ziel gesetzt hat, Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen durch Aufklärung und Beratung über den Schlaf zu verbessern. Eine Wichtige Message: Nicht nur zu wenig, sondern auch zu viel Schlaf kann für die Gesundheit des Menschen schädlich sein (Quelle: welt.de).

Die optimale Schlafdauer für alle Altersklassen

Wie viel Schlaf sollten Menschen in den verschiedenen Lebensphasen den Experten zufolge bekommen?

Frisch geborene Babys müssen sich sozusagen von der Geburt erholen und verschlafen die ersten drei Monate auf der Welt: 14 bis 17 Stunden werden empfohlen.

Bis zu einem Alter von elf Monaten können die Säuglinge bereits mehr Zeit aufs Lernen und Entdecken im wachen Zustand verwenden. Sie sollten zwischen zwölf und 15 Stunden schlafen.

Kleinkinder lernen Laufen und Sprechen, idealerweise ruhen sie sich davon elf bis 14 Stunden aus.

Im Vorschulalter und Kindergarten wird das Lernpensum erhöht (zehn bis 13 Stunden Schlaf empfohlen).

In der Grundschule schlafen Kinder dann dem Expertenrat nach nur noch neun bis elf Stunden.

Teenager sind in der Pubertät sehr beschäftigt mit der Entwicklung ihrer Persönlichkeit und des Körpers. Ihre Probleme und Zukunftsängste tragen sie oftmals mit ins Bett, sollten jedoch versuchen, wenigstens acht bis zehn Stunden zu schlafen.

Volljährige bis Mittzwanziger benötigen sieben bis acht Stunden Schlaf. Das ist oft nicht einfach, sind die jungen Erwachsenen doch in Ausbildung, Studium oder Arbeitsalltag stark gefordert, weil auch Freizeitaktivitäten nicht zu kurz kommen sollen.

Je älter man wird, desto weniger verändert sich der Schlafbedarf. Im Erwachsenenalter bis kurz vor der Rente empfehlen die amerikanischen Experten, sieben bis neun Stunden im Bett zu ruhen. Davon können einige Menschen unter 64 jedoch nur träumen, das Leben ist schließlich nicht umsonst.

Senioren brauchen wieder weniger Schlaf: Sieben bis acht Stunden sind gesund. Da viele im Renten- oder Pensionsalter nicht genau wissen, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollen oder einfach auch öfter krank sind, schlafen sie oft länger.

Langschläfer oder nachtaktiv?

Diese Richtlinien für die Schlafdauer sind selbstverständlich keine allgemeingültigen Gesetze für alle Leute, sondern sollen Orientierung geben und uns einschätzen helfen, wie gesund unser Schlafverhalten wirklich ist.

So verschieden ihre Persönlichkeiten und ihr Aussehen, so individuell sind auch die Schlafbedürfnisse der Menschen. Manche Leute sind nach einer schlaflosen Nacht zu wenig zu gebrauchen, sie benötigen ihre zehn Stunden im Bett.

Andere sind geradezu nachtaktiv und sitzen nächtelang zum Lernen in der Bibliothek oder stehen um drei Uhr morgens auf, um als erster auf der Arbeit konzentriert arbeiten zu können.

Brauchen wir den Schlaf zum Überleben?

Solche Gewohnheiten und natürlich die Wachbleib-Rekorde von Wright und Gardner werfen die Frage auf, ob wir Schlaf eigentlich unbedingt benötigen. Ist der Schlaf für den Menschen überlebensnotwendig? Die Ruhe des Schlafenden war uns schon immer etwas unheimlich.

Und auch für empirische Forscher ist das Thema seit jeher herausfordernd: Schlaf als Mysterium der Wissenschaft. Und das wird er wohl auch noch lange bleiben. Aber Experten haben auch schon so einiges herausgefunden.

Zum Beispiel die Tatsache, dass unser Gehirn während des Schlafprozesses alles andere als inaktiv ist. Erlebnisse und Lernerfahrungen des Tages werden nachts verarbeitet. Kinder wie auch Erwachsene wiederholen das Gelernte und prägen es sich grob gesagt in das Langzeitgedächtnis ein.

Wenn Schüler sich die Englischvokabeln noch einmal anschauen, kurz bevor sie die Nachttischlampe ausschalten, haben sie für den Test am nächsten Tag gute Chancen. Viel bessere, als wenn sie danach noch fernsehen oder am Morgen pauken. Ablenkung, welche die Vokabeln „überschreiben“ würde, gibt es im TV oder tagsüber zur Genüge. Nur wer seine individuell ausreichende Portion an Schlaf bekommt, kann sich am nächsten Tag konzentriert, wach und wohlfühlen.

Todesursache Schlafentzug?

Bekommt man nicht genug Schlaf, fällt man aber auch nicht auf der Stelle tot um. „Kein Mensch ist jemals alleine an Schlafentzug gestorben“, schreibt das Portal „livescience.com“.

Als ein junger Chinese alle Spiele der Fußball-Europameisterschaft am Stück schauen versuchte, sei er zwar nach elf Tagen tot gewesen. Doch den Berichten nach habe er während seines Experimentes Alkohol getrunken und Tabak geraucht. Das mache es schwierig, dem Schlafentzug die hauptsächliche Verantwortung für seinen Tod zuzuschieben.

Fazit: Schlaf ist nicht unbedingt überlebensnotwendig, jedoch mindert Schlaflosigkeit die Fähigkeit, an einem qualitativ hochwertigen Leben teilzunehmen. Wie der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer schon im vorvorherigen Jahrhundert feststellte: „Jedes Einschlafen ist (nur) ein kleiner Tod.“

Auf der Suche nach Rekorden im Langschlafen

Tony Wrights und Randy Gardners Rekorde beziehen sich auf deren Fähigkeit, lange wachzubleiben. Nur über solche Leistungen wird berichtet. Das kann etwas enttäuschend sein.

Auf der Suche nach Rekorden im Langschlafen wird man nämlich kaum fündig. Sogar, wenn man auf den gängigen Online-Suchportalen nach „Rekordzeit im Schlafen“ sucht, bekommt man nur die Bestleistungen im Wachsein ausgespuckt. Langschläfer sind wohl nicht gefragt.

In Foren werden die Nutzer nach ihren persönlichen „Highscores“ gefragt, die sie im langen Schlafen aufgestellt haben. Oder man findet wenig vertrauenserweckende Hinweise wie: „Den deutschen Rekord im Langschlafen hält ein gebürtiger Hagener mit 38 Stunden und 35 Minuten.“

Peter Powers hat angeblich einmal einen Menschen in einen acht Tage anhaltenden, hypnotischen Schlaf versetzt. Doch was ist dann mit Essen und Trinken? Kommt der Körper wirklich im „Reset-Zustand“ des Schlafes so lange ohne Flüssigkeitszufuhr aus? Auf diese Fragen liefert auch Peter Powers keine Antwort.

Der Hypnose-Experte aus Australien hat Angaben auf seiner Webseite (peterpowers.com.au) zufolge schon im Kindesalter mit dem Hypnotisieren von Personen begonnen. Später unternahm er Experimente, bei denen er in Fußgängerzonen Passanten hypnotisierte. Dann ging er zum Fernsehen und wurde mit seinen Hypnose-Shows erfolgreich.

Der Jahresschlaf des Beuteltiers

Für Langschläfer-Rekorde lohnt sich wie so oft der Blick ins Reich der Tiere: Über ein Jahr träumen. Der australische Schlafbeutler wird seinem Namen gerecht, hält das mausgroße Beuteltier doch mit 367 Tagen den Rekord im Winterschlaf. Dabei sind ihm die Jahreszeiten wohl egal, auf seinem Heimatkontinent gibt es diese ja sowieso kaum.

Ein Forscher der „University of New England in Armidale“, Australien, bewies viel Geduld, als er das Tier untersuchte. Die Erklärung für den besonders langen Schlaf des Schlafbeutlers ist für den Wissenschaftler diese: Er vermutet, dass die Tiere nur mit ihren Rekordschläfen langanhaltende karge Zeiten überleben können (Quelle: wissenschaft.de). Katzen schlafen übrigens täglich 16 Stunden.

Pupillen wie Schallplatten: Auf geht's, ab geht's, acht Tage wach

Ob schlafen oder wachbleiben: Drogen und Medikamente haben verzerrende Wirkungen. Schlafmittel sollen den Schlaf verbessern, das Gegenteil gilt für bestimmte Drogen. DJs, speziell die Musikfanatiker der Techno- oder House-Szene, stehen oft sehr lange an den Plattenspielern.

Der Pole Norbert Selmaj, besser „bekannt“ als Norbert Loco, legte im November 2014 volle 200 Stunden (mehr als acht Tage) in der Underground Temple Bar im irischen Dublin auf. Ob er diese Leistung aber in nüchternem Zustand und ohne die aufputschende Wirkung von Kokain oder Amphetaminen wie Speed aufgestellt hat, darf bezweifelt werden.

Solche Drogen und ihre Konsequenzen für den menschlichen Schlaf sind noch einmal ein ganz eigenes Thema. Übertreiben es Konsumenten mit den Aufputschmitteln, gehen sie das Risiko ein, nicht nur „einen kleinen Tod“ zu sterben“ (Schopenhauer), sondern „zu Bett“ zu gehen und wirklich nie wieder aufzuwachen.

Wiedererkan(n)t

Immanuel Kant, deutscher Philosoph der Aufklärung, Vorbild und Lehrer Schopenhauers, stellte fest: „Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

Häufige Fragen zum Artikel

Ole Sailer

Ole studiert "was mit Medien" und wollte das auch schon immer machen. Früher hatte er Schlafprobleme - seitdem beschäftigt ihn das Thema Schlaf. Er glaubt, dass ihn die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema zu einem besseren und effektiveren Schläfer gemacht hat - und möchte sein Wissen mit anderen teilen. Ole ist bei besserschlafen.de Experte für Schlafprobleme und Lifestyle-Themen.

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