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Lifestyle & Schlaf

Kapselhotels: Innovatives Schlafen aus Japan

In Schafkapseln können Reisende günstig erholsamen Schlaf finden.
Melina Schulz

Veröffentlicht von Melina Schulz am 11.06.2019

Ende der 1970er Jahre wurde in Japan erstmals ein Hotel eröffnet, das schlicht, platzsparend und möglichst effizient sein sollte. Mittlerweile entsprechen immer mehr Unterkünfte dem charakteristischen Muster des Bienenstocks. Wie viel Komfort solche Hotels ihren Gästen bieten und welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringen, verraten wir euch hier.

Der Aufstieg der Kapselhotels

Das erste Kapselhotel des japanischen Architekten Kurokawa Kisho wurde 1979 erbaut und ist noch heute in Benutzung. Im Capsule Inn Osaka konnten Reisende bei der Neueröffnung für umgerechnet zwölf Euro eine günstige Unterkunft finden. Inzwischen liegt der Preis bei ca. 31 Euro. Viele der besser ausgestatteten Kapselhotels liegen aufgrund der hohen Nachfrage nicht mehr im unteren Preisbereich.

Die einzelnen Kapseln haben eine Grundfläche von ungefähr zwei Quadratmetern und sind heutzutage mit Flachbildschirmen und WLAN ausgestattet. Es gibt zudem einen kostenlosen Wellnessbereich und Frühstück gegen Aufpreis. Nach alter Tradition beherbergt das Hotel nach wie vor ausschließlich männliche Gäste (ursprünglich wurden Kapselhotels vor allem für Geschäftsmänner konzipiert und bieten daher keine getrennten Badezimmer an).

Kapselhotels in Japan sind meist in der Nähe von Rotlichtvierteln, Flüghäfen und Bahnhöfen angesiedelt. Da in den Großstädten erheblicher Platzmangel herrscht, hat sich das Konzept über die Jahrzehnte hinweg erfolgreich etabliert und wird auch außerhalb Japans vermehrt umgesetzt. Seit Januar 2019 wird das ungewöhnliche Schlaf-Erlebnis auch in Deutschland angeboten. Im "area 24/7" in Karlsruhe können Gäste ab 45 Euro pro Nacht unterkommen.

Die einzelnen Kapseln haben eine Grundfläche von ungefähr zwei Quadratmetern und sind mit Flachbildschirmen und WLAN ausgestattet.

Viele Flughäfen in ganz Europa bieten schon seit längerer Zeit einzelne Schlafkabinen an, etwa in München, Amsterdam und London. Für Passagiere, die am Flughafen lange auf ihren nächsten Flug warten müssen, ist ein wenig Ruhe und Privatsphäre oft ein Segen.

Schlafkapseln: eine komfortable und günstige Alternative zum gewöhnlichen Hotelzimmer?

Das größte Plus der Schlafkapseln ist selbstverständlich ihr Preis. Da Hotels in den Innenstädten der Metropolen das Reisebudget von Urlaubern und Geschäftsleuten erheblich belasten können, suchen viele Menschen nach kostengünstigen Alternativen.

Wer sich nicht mit anderen Reisenden ein Mehrbettzimmer in Hostels oder Jugendherbergen teilen will, nicht zu weit vom Stadtzentrum entfernt unterkommen möchte und lediglich eine Unterkunft zum Schlafen benötigt, kann in Kapselhotels eine Menge Geld sparen. Im Vergleich zu privat angebotenen Zimmern oder alternativen Reiseplattformen sind die Preise dennoch nicht ganz am unteren Ende des Spektrums.

Wer von Klaustrophobie betroffen ist oder generell viel Wert auf Komfort legt, sollte sich einen Aufenthalt in einem Kapselhotel gut überlegen. Auf natürliches Licht, viel Stauraum im Zimmer und ein privates Bad müssen Gäste in Kapselhotels meist verzichten. In einigen traditionellen Hotels sind die Schlafkabinen nur durch Vorhänge voneinander getrennt, sodass auch Störungen durch andere Gäste nicht ausgeschlossen sind.

Wer von Klaustrophobie betroffen ist oder generell viel Wert auf Komfort legt, sollte sich einen Aufenthalt in einem Kapselhotel gut überlegen.

In diesen Fällen werden die Gäste bei der Ankunft teilweise nach ihrem Schlafverhalten gefragt und müssen angeben, ob und wie stark sie schnarchen. Stark schnarchende Gäste werden dann separat untergebracht. Moderne Schlafkapseln sind in den meisten Fällen mit verriegelbaren Türen ausgestattet.

Werden diese Vor- und Nachteile bei der Planung berücksichtigt, steht einer erholsamen Nacht in einer Schlafkapsel nichts im Weg.

Häufige Fragen zum Artikel

Melina Schulz

Philosophiestudentin und Schlafexpertin

Melina studiert Philosophie und Sozialwissenschaften. Sie interessiert sich für gesellschaftliche Prozesse und erforscht gerne die Hintergründe aktueller Ereignisse. Für besserschlafen.de recherchiert sie zu Lifestyle-Themen und hat dabei immer das große Ganze im Blick.

melina@besserschlafen.de