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Schlafmittel

Ashwagandha: Die Schlafbeere und ihre Wirkung

Das indische Heilkraut verspricht Wundersames
Pari Sepehrband

Veröffentlicht von Pari Sepehrband am 28.04.2019

Das indische Heilkraut namens Ashwagandha verspricht Wundersames. Was Ashwagandha genau ist und warum die Pflanze auch als Schlafbeere bezeichnet wird, erfahrt ihr hier

Was ist Ashwagandha?

Ashwagandha (lat.: Withania Somnifera) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Nachtschattengewächse. Sie wird auch als Schlafbeere, Winterkirsche oder indischer Ginseng bezeichnet. Die Pflanze ist in Afrika, Südeuropa, Südasien, aber auch in Vorderasien verbreitet.

Sie trägt rot leuchtende Früchte, die in etwa so groß wie eine Rosine sind. Ähnlich wie die Kapstachelbeere, hierzulande unter dem Namen Physalis bekannt, ist die Frucht der Ashwagandha Pflanze umhüllt von transparenten, goldbraunen Blütenblättern. Die Länge der Pflanze misst zwischen 30 und 150 cm.

In der traditionellen indischen Heilkunst Ayurveda gilt sie als eines der wichtigsten Heilkräuter und findet seit jeher Verwendung.

Ayurveda kommt aus dem Altindischen und bedeutet übersetzt so viel wie „die Wissenschaft vom Leben“. Die ayurvedische Medizin folgt dem ganzheitlichen Prinzip. Das heißt, die Gesundheit des Menschen wird als Beziehung zwischen Körper, Geist und Seele verstanden. Seit Jahrtausenden praktizieren Menschen ayurvedische Methoden zur Gesunderhaltung und zur Heilung von Krankheiten.

Die Pflanzenheilkunde ist dabei eines der zentralen Elemente des Ayurveda. Ashwagandha gehört hier zum Standardrepertoire.

Verwendung und Wirkung von Ashwagandha

Im Ayurveda ist man von der heilsamen Wirkung der Pflanze überzeugt. Ashwagandha fungiert hier als Alleskönner und wird aufgrund seiner vielseitigen Wirkung bei der Behandlung von diversen Leiden eingesetzt.

Übersetzt bedeutet Ashwagandha so viel wie „der Geruch des Pferdes“. Dies geht nicht nur aus dem intensiven Geruch hervor, sondern bezieht sich vor allem auf die stärkende und vitalisierende Wirkung der Pflanze. Verwendung findet Ashwagandha im Ayurveda unter anderem als Tonikum, Entzündungshemmer, bei Altersbeschwerden, aber auch als Aphrodisiakum.

Es zählt zu den stärksten Adaptogenen. Adaptogene sind gewisse Pflanzenstoffe, die ausgleichend und harmonisierend auf die Psyche und den Körper des Menschen wirken, indem sie den Organismus vor Stress schützen. Sie erhöhen die Widerstandsfähigkeit und stärken die natürlichen Selbstheilungsprozesse.

Ashwagandha werden folgende positive Eigenschaften und Wirkungen zugeschrieben:

  • Reduzierung des Cortisolspiegels
  • Senkung des Blutdrucks durch verstärkte Bildung von Stickstoffmonoxid
  • Senkung des Cholesterinspiegels
  • Regenerierung der Nervenzellen
  • Antidepressive und angstlösende Wirkung
  • Stärkung des Immun – und Nervensystems
  • Antioxidative Wirkung
  • Mittel gegen Schlafstörungen
  • Steigerung von Potenz und Libido

Zu den Inhaltsstoffen, die für ebendiese Wirksamkeit der Heilpflanze verantwortlich sind, gehören diverse Alkaloide, Aminosäuren, Choline, Fettsäuren und der wichtigste Wirkstoff: Withanolide. Von der Wurzel bis hin zu den Blättern und Blüten werden alle Teile der Pflanze genutzt, jedoch ist die Konzentration der Wirkstoffe in der Wurzel am höchsten.

In der ayurvedischen Medizin wird Ashwagandha auf vielerlei Arten und Weisen verarbeitet: Die Blätter und Wurzeln der Pflanze werden zum Beispiel getrocknet und zur Behandlung von äußeren Wunden zu Pasten verarbeitet. Als fein gemahlenes Pulver wird das Pflanzenextrakt auch oft mit Wasser, oder Milch und Honig gemischt. Weiterhin werden die Blätter auch als Tee aufgebrüht. Aus der Wurzel wird zudem auch Öl gewonnen. (Quelle: www.sciencedirect.com)

Ashwagandha und Schlaf

Gesunder und erholsamer Schlaf sind für unsere Gesundheit das A und O, so Schlafforscher und Leiter des Instituts für Schlafforschung und Bioenergetik Frastanz (AT) Dr. med. Günther W. Amman-Jensson. Während wir schlafen, können sich Körper und Geist regenerieren. Körperlicher, wie auch emotionaler Stress, wird in der Schlafphase verarbeitet. So ist unsere Schlafqualität in der Nacht maßgebend für unser emotionales und körperliches Wohlbefinden am folgenden Tag.

Wer kennt es nicht: In der Nacht kriegt man kein Auge zu und wälzt sich verzweifelt von einer Bettseite auf die andere. Völlig übermüdet und mit geschwollenen Augen wacht man dann am nächsten Tag auf und fühlt sich kraftlos und erschöpft.

Ein Grund für die Schlaflosigkeit ist ein Überschuss des Stresshormons Cortisol, wie Dr. med. Günther W. Amman-Jensson erklärt.

Cortisol ist unser körpereigenes Stresshormon. Es wird in der Nebennierenrinde produziert und ist Teil unserer uralten Kampf- oder Fluchtreaktion. Sogenannte Stressoren führen zu einer Ausschüttung des Stresshormons: Stoffwechselvorgänge unseres Körpers werden aktiviert und Energie wird freigesetzt, damit wir in gefährlichen und lebensbedrohlichen Situationen angemessen reagieren können und leistungsfähiger sind.

In Sachen Schlaf ist Cortisol der Gegenspieler von Melatonin. Melatonin ist unser körpereigenes Schlafhormon und wird ausgeschüttet, wenn es dunkel ist. Es reguliert so unseren Schlafrhythmus. Ist unser Cortisolspiegel am Abend jedoch zu hoch, beeinflusst dies die Ausschüttung von Melatonin und somit unsere Schlafqualität auf negative Weise.

Gerade in unserer modernen Arbeitsgesellschaft, in der ein großer Leistungsdruck herrscht, wird Stress oftmals zu unserem leidvollen Wegbegleiter. Aus dem Stress wird Dauerstress und was folgt, ist ein erhöhter Cortisolspiegel, der unsere allgemeine Gesundheit belastet und uns abends wertvollen Schlaf raubt.

Hier kommt Ashwagandha ins Spiel. Die Pflanze ist nicht umsonst auch unter dem Namen Schlafbeere bekannt. Ihr lateinischer Name Somnifera bedeutet übersetzt „schlaffördernd“. Eine der wichtigsten Eigenschaften von Ashwagandha ist die stressreduzierende Wirkung. Diese erfolgt durch eine aktive Senkung des Cortisolspiegels, welches wiederum eine Verbesserung der Schlafqualität zur Folge hat.

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Eine Studie des Department of Neuropsychiatry and Geriatric Psychiatry in Indien aus dem Jahr 2012, untersuchte in Zusammenarbeit mit dem Ashwin Health Care and Research Centre die Wirkung von hochkonzentriertem Ashwagandha-Extrakt auf das Stress – und Angstempfinden von Menschen.

Hierzu wurden in der klinischen Doppelblindstudie 64 Studienteilnehmer, bestehend aus Männern und Frauen zwischen 18 und 54 Jahren, in zwei Gruppen geteilt: Einer Gruppe wurde ein Placebo-Präparat gegeben, der anderen Gruppe die Kapsel mit dem Ashwagandha-Extrakt (300mg). Alle Teilnehmer litten zu diesem Zeitpunkt unter chronischem Stress.

Über eine Dauer von 60 Tagen nahmen die Studienteilnehmer zwei Kapseln am Tag ein. Während dieser Zeit wurde der Cortisolspiegel regelmäßig gemessen. Das Ergebnis: Während der 60 Tage war eine signifikante Senkung des Cortisolspiegels der Teilnehmer, die das Ashwaganda-Extrakt erhielten, festzustellen. Gespräche mit den Teilnehmern über ihr subjektives Stressempfinden bestätigten das Ergebnis zusätzlich.

Zudem zeigten die Ergebnisse der Studie eine deutliche Verbesserung hinsichtlich der Schlafqualität auf.

Untersuchungen des Department of Neurobiology and Behaviour der University of California haben bestätigt, dass Ashwagandha eine ähnliche Wirkung wie der Neurotransmitter GABA (Gamma-Aminobuttersäure) besitzt. Neurotransmitter sind biochemische Botenstoffe, die Informationen von einer Nervenzelle auf die andere Nervenzelle über deren Synapsen übertragen. Dabei wirken sie erregend (exzitatorisch) oder hemmend (inhibitorisch).

GABA wird aus Glutaminsäure gebildet und ist der wichtigste hemmende Neurotransmitter unseres zentralen Nervensystems. GABA senkt die Erregbarkeit und Aktivität von Nervenzellen und vermindert die Aussendung von Impulsen. Es stabilisiert die erregende Wirkung des Neurotransmitters Glutamat. Damit wirkt die Gamma-Aminobuttersäure beruhigend und hat einen positiven Effekt auf unsere Schlafqualität.

Die Inhaltsstoffe der Ashwagandha Pflanze wirken auf die GABA-Rezeptoren. Ashwagandha gleicht mögliche Dysfunktionen zwischen den Neurotransmittern GABA und Glutamat in unserem Gehirn aus. Sie verbessern die Verbindung zwischen GABA und den Nervenzellen und unterstützen somit die hemmende Wirkung des Neurotransmitters.

Alternative zur klassischen Schulmedizin?

Die Aufgaben und Anforderungen unserer modernen Gesellschaft führen nicht selten zu einer Überbelastung und zu chronischem Stress. Dies wirkt sich wiederum negativ auf unseren Schlaf aus. Auch in unseren westlichen Kulturkreisen ist Ashwagandha deswegen längst kein Geheimtipp mehr und gefragter denn je. Der Superfood-Boom und die steigende Nachfrage nach pflanzlichen Alternativmitteln machen es möglich.

Erhältlich ist Ashwagandha in der EU als sogenanntes Nahrungsergänzungsmittel. In Form von Kapseln oder auch als Pulver in Smoothies oder Tees, kann man das Heilkraut in seine Ernährung einbauen und so von seinen zahlreichen positiven Eigenschaften Gebrauch machen.

Jedoch befindet sich die Forschung in Sachen Ashwagandha noch in den Kinderschuhen. Für allgemeingültige Aussagen über die Funktions – und Wirkungsweise des Heilkrauts, sind zukünftige Untersuchungen und Studien von Nöten. Die Heilkraft von Ashwagandha bleibt hierzulande demnach vorerst umstritten.

Die bisherigen Forschungsergebnisse stärken allerdings die Vermutung, dass die Einnahme von Ashwagandha zu einer Verbesserung hinsichtlich des Stressempfindens und der Schlafqualität führt.

Häufige Fragen zum Artikel

Pari Sepehrband

Als Schauspielerin spielte Pari auf der Bühne und schrieb ihre eigenen Theatertexte. Nach ihrer Schauspielausbildung begann sie das Studium der Publizistik und Theaterwissenschaft. Mittelpunkt ihrer Arbeit ist ein ganzheitliches Verständnis über Gesundheit als Beziehung zwischen Geist und Körper.

pari@besserschlafen.de