Nasse Bettlacken und ein verschämtes Kind: für viele Familien ist das kein seltenes Bild. Etwa 640.000 Kinder im Alter zwischen fünf und zehn Jahren sind von nächtlicher Inkontinenz betroffen. Mehr zu den Symptomen und Ursachen, erfahrt ihr hier.
Nasse Bettlacken und ein verschämtes Kind: für viele Familien ist das kein seltenes Bild. Etwa 640.000 Kinder im Alter zwischen fünf und zehn Jahren sind von nächtlicher Inkontinenz betroffen. Mehr zu den Symptomen und Ursachen, erfahrt ihr hier.
Das Trocken – und Sauberwerden gehört zu dem natürlichen Entwicklungsprozess eines Kindes. Der Zeitpunkt, an dem ein Kind „trocken ist“, ist jedoch von Kind zu Kind unterschiedlich. Ein Großteil der Kinder ist bereits im Alter von fünf Jahren in der Lage, selbstständig die Toilette für die Blasenentleerung zu verwenden. Das heißt, sie benötigen keine Windeln mehr, verfügen über eine vollständige Blasenkontrolle und bleiben tagsüber, sowie auch während der Nacht trocken.
Aber auch im Alter zwischen fünf und sieben Jahren kann es während der Nacht zur unwillkürlichen Blasenentleerung kommen. Kommt es jedoch nach dem fünften Lebensjahr, mehr als zwei mal in der Woche, zum nächtlichen Einnässen während des Schlafs, sprechen Experten von nächtlicher Inkontinenz (Enuresis nocturna).
Es gibt verschiedene Formen der Enuresis nocturna. Man unterschiedet zwischen der primären Enuresis nocturna und der sekundären Enuresis nocturna.
Eine primären Enuresis nocturna bezeichnet das nächtliche Einnässen ohne Unterbrechung durch eine Trockenphase. Dies betrifft den Großteil der von Bettnässen betroffenen Kinder. Eine primäre Enuresis nocturna hängt meist mit einer konstitutionellen Entwicklungsverzögerung des Kindes zusammen
Kommt es jedoch nach dem fünften Lebensjahr, mehr als zwei mal in der Woche, zum nächtlichen Einnässen während des Schlafs, sprechen Experten von nächtlicher Inkontinenz.
Von einer sekundären Enuresis nocturna ist die Rede, wenn nach einer mindestens sechsmonatigen Trockenphase das nächtliche Einnässen erneut eintritt. Eine sekundäre Enuresis nocturna hängt meist mit psychischen und emotionalen Problemen zusammen. Veränderte Lebensumstände, wie zum Beispiel der Umzug in ein neues Zuhause, die Geburt eines Geschwisterkindes oder ein Schulwechsel, können sogenannte Stressoren für den Gemütszustand des Kindes darstellen. Auch traumatische Erlebnisse, wie zum Beispiel der Verlust eines nahestehenden Menschen, können eine sekundäre Enuresis nocturna auslösen.
Des weiteren unterscheidet man zwischen einer Monosymptomatischen Enuresis nocturna (MEN) und einer Non-monosymptomatischen Enuresis nocturna (Non-MEN):
Bei Kindern, die von einer Monosymptomatischen Enuresis nocturna (MEN) betroffen sind, kommt es ausschließlich während der Nacht zum Einnässen.
Bei Kindern, die von einer Non-monosymptomatischen Enuresis nocturna (Non-MEN) betroffen sind, kann es sowohl während der Nacht, als auch am Tage zum Einnässen kommen. Außerdem liegt bei einer Non-MEN meist eine Blasendysfunktion oder eine andere Erkrankung des Harntraktes vor.
Gerade im Hinblick auf die unterschiedlichen Formen, in denen eine Enuresis nocturna auftreten kann, ist die Ursachenfindung nicht immer eindeutig: Diverse Faktoren und Umstände, psychischer und körperlicher Natur, können die nächtliche Inkontinenz beeinflussen oder begünstigen. Dazu gehören unter anderem:
In den meisten Fällen verschwindet eine Enuresis nocturna von alleine und eine Behandlung wird daher nicht notwendig. Um körperliche Ursachen oder andere zugrundeliegende Erkrankungen auszuschließen, ist es dennoch ratsam ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Gerade wenn das Bettnässen nach einer längeren Trockenphase eintritt (sekundäre Enuresis nocturna), ist die ärztliche psychologische Untersuchung und gegebenenfalls Behandlung notwendig.
Die nächtliche Inkontinenz ist ein tabuisiertes Thema und geht mit Gefühlen der Scham und Hilflosigkeit einher. Dies kann gerade für Kinder eine große Belastung darstellen und das Selbstbewusstsein des Kindes negativ beeinflussen. Insbesondere in dieser Situation ist es sehr wichtig, dass Eltern ihren Kinder mit Sensibilität, Verständnis, Geduld und Empathie begegnen.
Das könnt ihr zu Hause unternehmen:
Insbesondere in dieser Situation ist es sehr wichtig, dass Eltern ihren Kinder mit Sensibilität, Verständnis, Geduld und Empathie begegnen.
Häufige Fragen zum Artikel