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Schlafstörungen

Schlafstörungen in den Wechseljahren

Müde und schlaflos, die Realität vieler Frauen in den Wechseljahren.
Pari Sepehrband

Veröffentlicht von Pari Sepehrband am 14.07.2019

Während der Wechseljahre beklagen sich viele Frauen über Schlafstörungen. Neben Ein – und Durchschlafproblemen, kommt es häufig zu Schlafunterbrechungen. Warum Wechseljahre einen Einfluss auf den Schlaf haben, erfahrt ihr hier.

Wechseljahre

Der Begriff Wechseljahre (med. Klimakterium, aus dem gr. klimaktér = „Stufenleiter, kritischer Zeitpunkt im Leben“) bezeichnet die Phase im Leben einer Frau, in der es zu einer natürlichen hormonellen Umstellung kommt: „Der Übergang von der reproduktiven Phase der Frau zur nicht-reproduktiven.“

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Klimakterium

Das Klimakterium wird aus medizinischer Sicht in vier Phasen eingeteilt.

 

Prämenopause:

Die Prämenopause ist die Zeit kurz vor der Menopause. Hier machen sich erste Veränderungen des Menstruationszyklus bemerkbar. Die Eierstöcke produzieren zunehmend weniger Hormone. Es kommt zu einer Abnahme der Sexualhormone Östrogen und Progesteron.

 

Perimenopause:

Die Perimenopause beschreibt die Phase zwischen Prä – und Postmenopause.

 

Menopause:

In der zweiten Phase, der Menopause, kommt es zu einer endgültigen Einstellung der Hormonproduktion und somit zu einem Ausbleiben der Menstruation.

 

Postmenopause:

Die Postmenopause ist die letzte Phase des Klimakteriums und beginnt 12 Monate nach der letzten Menstruation.

Begleiterscheinungen während der Wechseljahre

Häufig treten im Zuge der Wechseljahre Begleiterscheinungen auf, die sich auf das Leben der Frauen auswirken und ihren Alltag über Jahre hinweg beeinträchtigen können. Begleiterscheinungen, die während der Wechseljahre auftreten können, sind unter anderem:

  • Schweißausbrüche und Hitzewallungen:

Diese plötzlich auftretenden Hitzewallungen sind auf einen sinkenden Östrogen-Spiegel zurückzuführen. Dabei können sich rote Flecken auf Bereichen des Oberkörpers bilden. Es kommt typischerweise zu Schweißausbrüchen und Schüttelfrost. Diese Symptome können mehrmals am Tag auftreten.

  • Vulvo-vaginale Atrophie (aus dem gr. = "Rückbildung eines Gewebes")

Durch die Einstellung der Östrogen-Produktion, kommt es zu physiologischen Veränderungen der Vulva und Vagina. Das Scheidenepithel bildet sich stetig zurück und die Produktion des Vaginalsekrets nimmt ab. Scheidentrockenheit, Juckreiz, Irritationen, Rötungen, Brennen und eine erhöhte Anfälligkeit für Entzündungen sind die Symptome. Zudem kann es während des Geschlechtsverkehrs zu Blutungen und Schmerzen kommen. Diese körperlichen Veränderungen können nicht nur eine körperliche, sondern auch eine emotionale Belastung für betroffene Frauen darstellen.

  • Stimmungsschwankungen und Depressionen:

Durch die hormonellen Veränderungen kann es zu Stimmungsschwankungen kommen. Gefühle der Angst, Trauer und Frustration können den Prozess der Umstellung begleiten. Die Wechseljahre sind ein gesamtheitlicher Prozess von Veränderungen, die auf das Bewusstsein der Frau wirken.

  • Verlust der Libido:

Der sinkende Östrogen-Spiegel und die damit verbundenen vulvo-vaginalen Veränderungen können die Lust der Frau auf Sex mindern. Daneben spielen natürlich auch emotionale Veränderungen, beziehungsweise Verstimmungen eine wichtige Rolle.

  • Blasenschwäche:

Durch den Östrogenmangel erschlafft das Gewebe, das die Harnröhre stützt. Diese Veränderung kann zu einem erhöhten Harndrang führen. Zudem steigt das Risiko für Blasenentzündungen.

Insomnia: Schlafstörungen

Einer der am häufigsten auftretenden Begleiterscheinungen sind Schlafstörungen. Betroffene haben Schwierigkeiten einzuschlafen, wachen immer wieder in der Nacht auf und fühlen sich am nächsten Tag erschöpft und kraftlos. Doch wodurch werden die Schlafstörungen verursacht?

Auch hier sind die hormonellen Veränderungen eine Ursache. Der Mangel an Östrogen und Progesteron, auch Schwangerschafts – oder Zyklushormon genannt, wirkt sich auf die Schlafqualität aus. Progesteron besitzt eine sedierende und somit schlaffördernde Wirkung.

Ein niedriger Östrogen-Spiegel führt wiederum zu Hitzewallungen und Schweißausbrüchen. Insbesondere während der Nacht steigt die Zahl der Schübe. Diese stören die nächtliche Nachtruhe. Nass von Schweiß wachen betroffene Frauen nachts auf. Dazu kommen Gefühle der Unruhe, Angst und ein erhöhter Herzschlag, die das Wiedereinschlafen erschweren. Die Schübe gehen mit einer Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin und Cortisol einher.

Gefühle der Angst, Trauer und Frustration können den Prozess der Umstellung begleiten. Die Wechseljahre sind ein gesamtheitlicher Prozess von Veränderungen, die auf das Bewusstsein der Frau wirken.

Um die Schübe nicht zusätzlich zu begünstigen, ist leichte Schafkleidung, idealerweise aus Naturfasern und eine geregelte Schlafzimmertemperatur besonders wichtig. Außerdem sollte, insbesondere in den Abendstunden, auf leichte Kost gesetzt und Alkohol vermieden werden.

Die Wechseljahre sind eine Lebensphase, in der sich nicht nur der Körper, aber auch die psychische und emotionale Lage der Frau verändert. Neben den hormonellen und psychischen Veränderungen, sind die Wechseljahre für viele Frauen auch eine Phase, in der einige Veränderungen im sozialen Umfeld stattfinden. Womöglich steht der Auszug der nun erwachsenen Kinder bevor oder es treten berufliche Veränderungen ein. Dies kann den Gemütszustand natürlich zusätzlich beeinflussen. Studien zur Folge leiden Frauen, während und nach den Wechseljahren, häufiger unter Depressionen und Angstzuständen. Dies wirkt sich wiederum negativ auf die Schlafqualität aus.

Häufige Fragen zum Artikel

Quellenverzeichnis

Pari Sepehrband

Als Schauspielerin spielte Pari auf der Bühne und schrieb ihre eigenen Theatertexte. Nach ihrer Schauspielausbildung begann sie das Studium der Publizistik und Theaterwissenschaft. Mittelpunkt ihrer Arbeit ist ein ganzheitliches Verständnis über Gesundheit als Beziehung zwischen Geist und Körper.

pari@besserschlafen.de